Wild

Es liegt nahe, Nicolette Krebitz dritten Film »Wild« gleich selbst als wild zu beschreiben: Ungewöhnlicheres als die Geschichte einer zarten Beziehung zwischen einer jungen Frau und einem Wolf hat das deutsche Kino lange nicht hervorgebracht. Sie inszeniert diesen radikalen, feministischen Film äußerst präzise und hält die Spannung bis zuletzt. Es geht ihr um Freiheit und das Ungezähmte. Um eine Frau, die die Fesseln der Zivilisation sprengt und sich furchtlos zu ihren Trieben bekennt. »Wild« stellt gleichzeitig Fragen nach dem Zustand unserer Gesellschaft, den vorherrschenden Geschlechterrollen und der Entfremdung der Menschen. Lilith Stangenberg liefert eine beeindruckende, mutige Performance in ihrer ersten Kino-Hauptrolle.

Ania bewegt sich schlafwandlerisch durch ihr Leben. Einsam lebt sie in einer gigantischen Hochhaussiedlung und arbeitet als IT-Spezialistin in einer kleinen Firma. Ihr Leben ändert sich radikal, als sie in einer Parkanlage einem Wolf begegnet. Ein Blickwechsel mit ihm reicht und Ania fühlt: Der Wolf ist ihre Bestimmung. Sie sperrt das Tier in ihre Wohnung, behandelt es schließlich wie einen Partner und lebt ihre animalische Seite kompromisslos aus.

Nominierungen Deutscher Filmpreis:
Bester Spielfilm – Produzent: Bettina Brokemper
Beste Regie – Nicolette Krebitz
Beste weibliche Hauptrolle – Lilith Stangenberg
Beste männliche Nebenrolle – Georg Friedrich
Beste Kamera/Bildgestaltung – Reinhold Vorschneider
Bester Schnitt – Bettina Böhler
Beste Tongestaltung – Rainer Heesch, Christoph Schilling, Martin Steyer
R
Nicolette Krebitz
K
Reinhold Vorschneider
M
Terranova, James Blake
S
Bettina Böhler
D
Lilith Stangenberg, Georg Friedrich, Silke Bodenbinder u.a.
Land
Deutschland
Jahr
2016 
Genre
Drama
Länge
97 Minuten
FSK
ab 16
Filmwebsite
wild-film.de
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