Im Prinzip Familie
In einer Kinderwohngruppe ersetzen drei Erzieher:innen vorübergehend die Eltern von fünf Kindern. Regisseur Daniel Abma gewinnt das Vertrauen beider Parteien und begleitet den Alltag. Eine Herausforderung an die Pädagogen zwischen Ämtern und Eltern – und ebenso an die Kinder, die ohne Zuhause aufwachsen.
In einem Haus am Ufer eines idyllischen Sees, umgeben von dichten Wäldern, arbeiten drei Erzieher:innen im Schichtdienst in einer Wohngruppe. Die Kinder nennen sie Herr Wagner, Frau Wagner und Herr Gerecke. Kochen, waschen, einkaufen und die Kinder mit dem Kleintransporter zur Schule und Freizeitaktivitäten zu bringen, gehört ebenso zu ihrem Alltag, wie zuhören, trösten, auf dem Sofa kuscheln, Filmabende und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Die Betreuer:innen wollen keine Ersatzeltern sein, und dennoch zeigen, wie sich ein familiäres Miteinander anfühlen kann.
Alle fünf Kinder, die hier leben, vereint vor allem eines: der Wunsch eines Tages nach Hause zurückzukehren. Dafür setzen sich die Erzieher:innen unermüdlich ein: sie sprechen mit Vormund, Eltern und Jugendamt, dokumentieren, organisieren, setzen gemeinsam Ziele und treffen Verabredungen – und sind nicht selten darüber enttäuscht, dass diese nicht eingehalten werden. Das erinnert an einen Kampf gegen Windmühlen, an den Grenzen eines überforderten Systems.
Einige Jahre hat sich Regisseur Daniel Abma auf seinen Dokumentarfilm vorbereitet, insofern kann »Im Prinzip Familie« allein schon hinsichtlich der Planung und Vorarbeit als Langzeitprojekt gelten. Die eigentlichen Dreharbeiten zogen sich dann nochmal über zwei Jahre. Über diesen Zeitraum war Abma mit seiner Kamera fest im Alltag der pädagogisch betreuten Brandenburger Wohngruppe etabliert. Die Kernthemen und tragenden Botschaften verhandelt der Film mit hochgradiger Sensibilität und Vielschichtigkeit. Mit klarem Blick und völlig unaufgeregt schafft Abma zudem stets eine angenehme Nähe zu den Porträtierten, ohne auf den nötigen Respekt und die erforderliche Distanz zu verzichten.
- Pressestimmen:
- »Eine Liebeserklärung an den Erzieher:innen-Beruf.« (Testkammer.de)
- »Beste Dokumentarschule.« (Leipziger Volkszeitung)
- »Hier gelingt, was nur den besten Dokumentarfilmen gelingt: allein durch intensives Hinschauen Vorurteile abzubauen und neue Perspektiven zu eröffnen.« (Kino-Zeit)
- »Ein warmherziger Film mit vielen witzigen Momenten, der zeigt, wie wichtig die Arbeit der Erzieherinnen ist und mit wie viel Einfühlungsvermögen sie den Alltag meistern.« (Ray Filmmagazin)
- R
- Daniel Abma
- K
- Johannes Praus
- M
- Henning Fuchs
- S
- Jana Dugnus
- Land
- D
- Jahr
- 2025
- Genre
- Dok-Film
- Länge
- 91 Minuten
- FSK
- ohne Altersbeschränkung
- Tickets
- Fr., 06.06. 16:00
- Di., 10.06. 16:00