Anselm – Das Rauschen der Zeit
Ein Film, wie man ihn selten zu sehen bekommt: Mit schwereloser Kamera saugt Wim Wenders das Publikum in seine Begegnung mit den Kunst-Welten Anselm Kiefers hinein. Ein traumwandlerisches Erlebnis, als wäre man selbst mittendrin im ganz eigenen Universum des Künstlers.
Das ist ein gefundenes Fressen für Wenders Kamera, doch es geht ihm nicht allein um ein Künstlerporträt im herkömmlichen Sinne, wie es 2011 Sophie Fiennes mit »Over your Cities Grass will grow« über Kiefer gedreht hat. Er versucht dessen Kunst zu begreifen, zeigt ihn, wie er großformatige Plastiken und Bilder u.a. mit geschmolzenem Metall und Schweißbrenner bearbeitet, verbindet seine Werke mit anderen Künsten, um sie so in Kontext zu setzen und zu erschließen. So lässt er den Beuys-Schüler auch selbst zu Wort kommen, rezitiert Ingeborg Bachmann, um Kiefers Verbundenheit zu der deutschen Schriftstellerin zu zeigen und versucht u.a. mit Celans »Todesfuge« all dies mit kongenialer Musik in dreidimensionalen Sphären zusammenzuführen.
Ein Kunstwerk von einem Film, das in Cannes viel Anerkennung erfuhr.
- R
- Wim Wenders
- K
- Franz Lustig
- M
- Leonard Küßner
- S
- Maxine Goedicke
- Land
- D/F/I
- Jahr
- 2023
- Genre
- Dok-Film
- Länge
- 93 Minuten
- FSK
- ohne Altersbeschränkung
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